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Gedanken zum Oratorienkonzert Mozart:Requiem und Schuberts: Symphonie Nr. 8 h-moll "Unvollendete"

Mit Schuberts „Unvollendeter“ und Mozarts „Requiem“ gehen zwei absolute Glanzstücke der Musikgeschichte eine konzertante Symbiose ein. Um die Entstehungsgeschichte beider Stücke ranken sich viele Mythen.

Bei der „Unvollendeten“ (Sinfonie h-moll Nr. 8 (manchmal auch Nr. 7)) ist z.B. unklar, ob sie mit ihren zwei Sätzen wirklich unvollendet ist. Einiges spricht dafür, dass Schubert es dabei belassen wollte - entgegen der damaligen Tradition von 4 Sätzen. Andererseits gibt es Fragmente für einen dritten Satz. Schließlich glauben manche Experten, die Zwischenmusik zur Schauspielmusik „Rosamunde“ sei ursprünglich als vierter Satz der Sinfonie vorgesehen gewesen. Das 1822 komponierte Werk wurde erst lange nach Schuberts Tod 1865 aufgefunden und dann in Wien uraufgeführt. Immer wieder gab es Versuche von Komponisten, die zwei vielleicht fehlenden Sätze zu ergänzen - bisher ohne nachhaltigen Erfolg.

Mozarts Requiem war das letzte, unvollendete Werk des 1791 verstorbenen Musik-Genies. Inzwischen hat es den Rang einer „Staatskomposition“ errungen und wird bei den bedeutendsten Trauerfeiern gespielt. Beim „Requiem“ handelt es sich um ein geheimes Auftragswerk des Grafen Franz von Walsegg (der es unter eigenem Namen auch aufführte). Da das vereinbarte Honorar nur für ein komplettes Requiem gezahlt wurde, haben Mozart-Schüler (vor allem Franz Xaver Süßmayr) die fehlenden Teile (Sanctus, Benedictus, Agnus Dei) ergänzt und dennoch das ganze Werk als von Mozart komponiert ausgewiesen. Eine Reihe von Komponisten haben die damals ergänzten und als minderwertig empfundenen Teile durch eigene Kompositionen ersetzt. So hat Oliver Schmidt ein neues „Sanctus“ komponiert, das am 24.10.2015 uraufgeführt wurde und am 26.10.2019 an vorgesehener Stelle im Rahmen des „Requiem“ wieder erklingt.

Oliver Schmidt

 

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